ADHS und endloses Scrollen sind ein wachsendes Problem in unserer digitalen Welt. Hast Du jemals ernsthaft darüber nachgedacht, wie viel Zeit Du täglich vor dem Bildschirm Deines Telefons oder Computers verbringst? Laut dem Digital 2023 Global Overview Report sind 85.1% der deutschen aktiv auf Social Media.
Sicherlich wird ein Teil der vor dem Bildschirm verbrachten Stunden produktiv genutzt, sei es durch Arbeit, Studium oder Informationsbeschaffung. Es ist jedoch wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich zu fragen, wie viel von dieser Zeit tatsächlich positiv genutzt wird.
Für alle, aber besonders für Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), besteht ein hohes Risiko, im endlosen Scrollen gefangen zu bleiben.
Erkunden wir also die Auswirkungen des endlosen Scrollens auf Menschen mit ADHS und entdecken wir, wie das Scrollen die ADHS-Symptome verschlimmern kann!
Zusammenhang zwischen ADHS und endlosem Scrollen
Das endlose Scrollen, also das zwanghafte Durchblättern von Fotos und Online-Inhalten ohne anzuhalten, ist zu einem weit verbreiteten Phänomen geworden, insbesondere für Menschen mit ADHS.
Das Phänomen wird hauptsächlich durch Dopamin verursacht, das in unserem Gehirn produziert wird, wenn wir unsere Handys benutzen. Dopamin wird als eine Art „Belohnung“ freigesetzt, wenn wir Aktivitäten wie das Essen von leckeren Speisen oder soziale Interaktionen durchführen, und es vermittelt uns ein Gefühl von Freude und Zufriedenheit, das uns motiviert, diese Aktivitäten zu wiederholen.
Verschiedene Faktoren tragen zur Abhängigkeit von Handys und endlosem Scrollen bei, insbesondere bei Menschen mit ADHS:
- Push-Benachrichtigungen: Ding! Das Handy zieht Deine Aufmerksamkeit durch Benachrichtigungen auf sich und vermittelt ein Gefühl der Dringlichkeit.
- Personalisierte Inhalte: Die Inhalte in sozialen Medien basieren auf Algorithmen, die Deine Vorlieben und Dein Online-Verhalten bestimmen, um Dich so lange wie möglich zu fesseln und Deine Interessen zu stimulieren.
- Soziale Bestätigung: Die „Gefällt mir“-Angaben in sozialen Medien geben uns das positive Feedback und die Anerkennung, die jeder braucht.
- Animationen und visuelles Feedback: Interaktionen in sozialen Medien, wie das Geben eines „Gefällt mir“ oder das Posten eines Tweets, erzeugen Animationen, die unsere Sinne stimulieren und zum endlosen Scrollen beitragen.
- Kontroverse Inhalte: Die Inhalte in sozialen Medien sind oft kontrovers und in der Lage, starke emotionale Reaktionen hervorzurufen, wodurch wir an den Kommentarbereichen hängen bleiben, um die Reaktionen anderer zu beobachten.
Entdecken wir jetzt, wie sich das endlose Scrollen auf ADHS auswirkt!
- Angst, etwas zu verpassen: Soziale Medien und Apps erzeugen ein Gefühl der Dringlichkeit, indem sie ständig Updates liefern, sodass Du das Gefühl hast, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn Du für ein paar Stunden nicht in den sozialen Medien bist.
- Erhöhte Angst: Die ständige Stimulation durch soziale Medien kann die Angst erheblich steigern, insbesondere weil sie zum Vergleich des eigenen Körpers und Lebens mit denen von Models, Schauspielern oder Influencern anregen, die völlig unrealistisch und unerreichbar sind.
- Rejection Sensitive Dysphoria (RSD): Die Rejection Sensitive Dysphoria (RSD) ist die extreme emotionale Empfindlichkeit, die durch Ablehnung, Zurückweisung und Kritik verursacht wird. Diese kann durch die ständige Konfrontation mit den Meinungen, Kritiken und Kommentaren anderer in sozialen Medien verursacht oder verschlimmert werden, was oft destruktiv für das Selbstwertgefühl ist.
- Verschlechterung der ADHS-Symptome: Obwohl das endlose Scrollen an sich kein ADHS verursacht, hat es dennoch das Potenzial, die Symptome zu verschlimmern. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit ADHS jede Arbeit oder Aufgabe aufgibt, um sich auf etwas Interessanteres wie soziale Medien zu konzentrieren, ist sehr hoch. Verschiedene Studien, die in Reviews in the Neurosciences veröffentlicht wurden, zeigen, dass das Gehirn von Menschen mit ADHS in einigen Bereichen wenig Dopamin und in anderen zu viel hat. Diese Daten deuten darauf hin, dass das Gehirn von Menschen mit ADHS versucht, diese Dopaminspiegel auszugleichen, und wenn sie zu niedrig sind, alternative Mittel wie soziale Medien sucht, wodurch es in die ADHS-Scroll-Lähmung gerät.
Wie man das endlose Scrollen bei ADHS stoppt
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Dir helfen können, das Scrollen in sozialen Medien mit ADHS zu stoppen und somit das endlose Scrollen bei ADHS zu beenden. Hier sind einige Tipps!
- Setze vernünftige Grenzen: Es ist möglich, eine Nutzungszeitbegrenzung für jede App auf dem Handy einzustellen, aber es ist genauso möglich und einfach, diese Benachrichtigung einfach zu ignorieren und weiter in den sozialen Medien aktiv zu sein. Daher ist es wichtig, realistische Erwartungen zu haben und die Zeit, die man in den sozialen Medien verbringt, schrittweise zu reduzieren. Wenn Du beispielsweise täglich 3 Stunden auf Instagram verbringst, beginne damit, ein Limit von 2,5 Stunden festzulegen.
- Schalte die Benachrichtigungen aus: Es gibt keine Ausreden, um die Benachrichtigungen nicht auszuschalten, wie die Frage: „Was ist, wenn es einen Notfall gibt?“. Denke ehrlich darüber nach, wie oft Du tatsächlich Notfälle erlebt hast. In jedem Fall ist es immer möglich, alle Benachrichtigungen außer denen von Familienmitgliedern und engen Freunden stummzuschalten.
- Finde ein neues Hobby: Versuche, die Gewohnheit des endlosen Scrollens durch eine neue Aktivität zu ersetzen. Wähle eine Aktivität, die den Einsatz beider Hände erfordert, wie Häkeln oder Nähen.
- Erstelle spezifische „handyfreie“ Zeitfenster: Es gibt verschiedene Momente am Tag, in denen Du das Handy nicht benötigst, es aber nur aus Gewohnheit benutzt. Zum Beispiel beim Anschauen eines Films, beim Zubettgehen oder beim Abendessen. In diesen Zeitfenstern entscheide Dich, Deine Zeit anderen Aktivitäten zu widmen, wie einem Treffen mit einem Freund oder dem Lesen eines Buches.
Manchmal kann es trotz dieser Tipps sehr schwierig sein, der ADHS-Scroll-Lähmung zu entkommen, was entmutigend und frustrierend sein kann. Eine gute Idee könnte jedoch sein, einen ADHS-Behandlungsweg zu beginnen, beginnend mit der ADHS-Diagnose.
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